MONOBLOCK
so massiv wie der Baum

Massivholzhaus – von der Vision zur Innovation

MONOBLOCK – der natürlich gewachsene Balken


Wie massiv kann ein Massivholzhaus sein?

"Massivholzhäuser aus massiven Balkenwänden": Dieser Gedanke trieb den Zimmerermeister Walter Brunthaler schon in den Neunzigerjahren an. Klingt naheliegend, war es aber nicht. Denn konstruktive Anforderungen an massivhölzerne Wohngebäude führten dazu, dass man sich die massiven Holzwände sozusagen aus Brettern und Bohlen "basteln" musste. Brettsperrholz- oder Brettstapelbauweise sind daher weit verbreitete Massivholzbauweisen. Die naturmassive Holzbalkenwand war hingegen kaum realisierbar, weil am Bauholzmarkt Rohbalken in dazu erforderlicher Dimension und Qualität praktisch nicht verfügar waren.

Zwangsläufig also widmete sich auch Walter Brunthaler Anfang der Neunziger noch der Brettstapelbauweise, vermisste aber stets die "echte Massivität" der so erstellten Massivholzhäuser:
"Erst wird der Stamm in Bretter zersägt und dann werden diese wieder zu dicken Holzelementen zusammengefügt. Das muss anders gehen!", war er sich sicher. Er wollte den Baumstamm in seiner authentischen und natürlichen Massivität ins Holzhaus bringen.

Wenn Sie jetzt an altehrwürdige Blockhäuser aus mächtigen liegenden Rundholz- oder auch Vierkantbalken denken, müssen wir Sie korrigieren. Diese sehr rustikale und kostenintensive Bauweise bedarf beim Wohnhausbau recht erheblicher Maßnahmen, damit das Haus über die Jahre nicht durch Materialschwund an "Höhe verliert" oder gar undicht wird. Besonders für den Rundholz-Blockhausbau muss das Holz zudem meist von weit her importiert werden, da unsere inländische Bauholzwirtschaft derartige Nischenprodukte kaum anbietet. Und lassen Sie sich nicht blenden: So manches Mal wird die mächtige "Blockhausoptik" lediglich durch Verschalungen erzeugt, eben aus wirtschaftlichen und konstruktiven Gründen.

Solcherlei Unwägbarkeiten wollte sich Walter Brunthaler mit seiner Lösung nicht aussetzen. Er strebte stehend in den Wänden verbaute Balken an. So könnte er die Nachteile liegender Konstruktionen umgehen und auch die architektonische Flexibilität des Baustoffes Holz uneingeschränkt nutzen. So nahm die Entwicklungsarbeit im Hause Brunthaler an Fahrt auf.

Am Wald liegt's, wie massiv das Holzhaus wird

Viele Gespräche mit regionalen Waldbauern und Sägewerken folgten. Denn für sein Konzept brauchte er naturmassive Balken mit einem Rohquerschnitt von ca. 11 mal 22 Zentimetern. Sie würden es ihm ermöglichen monostoffliche Wandscheiben aus Holz zu konstruieren, die bewegungsfrei und verwindungsfest mit einer enormen Tragfähigkeit einhergehen – dies im Übrigen auch im Brandfall!
Dazu aber bedarf es Bäumen, die noch in 12 Metern Höhe einen Stammdurchmesser von mindestens 36 Zentimetern aufweisen und die als Langholz eingeschnitten werden. In unseren Breitengraden muss ein Baum mindestens 100 Jahre wachsen, um diese Stammdimensionen zu erreichen. Und solche Bäume gibt es in den bislang zumeist üblichen Bauholzplantagen nicht, da sie dort kaum länger als 70, 80 Jahre im Bestand verbleiben.

Und Walter Brunthaler hat sie gefunden, die regionalen Waldbauern mit ihren Plenterwäldern und die flexiblen Sägewerke. Nun konnte er Rohbalken beziehen, die in den eigenen Anlagen bedarfsgerecht getrocknet und nach seinem selbstentwickelten Verfahren weiterverarbeitet werden konnten.

So kommt das Holz für die MONOBLOCK-Bauweise aus den wohl widerstands- und regenerationsfähigsten Wäldern Bayerns. Nachhaltig bewirtschaftet und vielfältig in Art und Alter des Baumbewuchses werden die dort ausgewählten alten Bäume zur Winterzeit einzeln geerntet. Das schont den Waldboden sowie Flora und Fauna gleichermaßen und fördert natürliche, diversifizierte Waldverjüngung.


Das einzigartige MONOBLOCK-Prinzip

Vom Baum zum Rohbalken
MONOBLOCK heißt: zwei Balken aus einem hundertjährigen Baum – sonst nichts! Kein Leim, kein Kunststoff, kein Metall befindet sich in den MONOBLOCK-Holzwänden des Brunthaler-BaumHauses.

Dazu werden aus den auf rund 40 Zentimeter Durchmesser herangewachsenen Stämmen je zwei Balken gesägt, von denen jeder im Querschnitt bereits der tragenden Wandstärke entspricht. So sind die Balken „natürlich gewachsen“, müssen also nicht aus einzelnen dünneren Bohlen oder Brettern erst wieder zur statisch notwendigen Dicke verbunden werden.

Vom Rohbalken zum MONOBLOCK

Die Rohbalken werden in der eigenen Holztrocknungsanlage schonend auf eine Restfeuchte von nur rund 12 Prozent getrocknet. Zum Vergleich: Klassisches Konstruktionsholz weist einen Feuchtegehalt von 16–18 Prozent auf.
Der langsame Trocknungsprozess sowie der fast an Möbelholz heranreichende Trockungsgrad vermeidet Materialspannungen, Materialschwund, Rissbildung, Verfärbungen, Pilzschäden und nicht zuletzt auch Knarzen und Knacken der fertigen Holzwände.
Gleichzeitig wird das Holz durch präzise gesteuerte Durcherhitzung gegen Holzschädlinge geschützt. Thermischer Holzschutz nennt sich das Verfahren, mit dem Schädlinge abgetötet und das Holz gegen Wiederbefall geschützt bleibt. Eine chemischen Holzschutzbehandlung ist daher nicht nötig.
Nach manueller Sichtung und Sortierung werden die Rohbalken schließlich auf ihr Endmaß in Sichtholzqualität gehobelt, gefräst und profiliert.

Vom MONOBLOCK-Balken zur MONOBLOCK-Wand

Der MONOBLOCK ist das statische Grundelement der Brunthaler-BaumHäuser. Leimfrei per zimmermannsmäßiger Zapfenverbindungen werden die profilierten Vollholzbalken aufrecht stehend zu neun Zentimeter dicken, hoch stabilen, verwindungsfesten Wandscheiben verbunden. Sorgsam in Sichtholzqualität gearbeitet bis zu Raumhöhen von 360 Zentimetern.

Die MONOBLOCK-Wände innen und außen
Für (tragende) Innenwände werden die flächensparenden MONOBLOCK-Wandscheiben, wie Sie sie im Video oben sehen, verschalt, verputzt, verkleidet oder eben in der hier dargestellten Sichtholzqualität eingesetzt. Raumtrennwände können ebenfalls als MONOBLOCK-Wände ausgeführt werden, alternativ in Leichtbauweise als Holzständerwand mit Holzweichfaserisolierungen und mit Gips- oder Lehmbauplatten beplankt .

Für die Gebäudehülle, also die Außenwände, werden diese raumseitigen MONOBLOCK-Schalen aus dem Video schließlich je nach gewünschter Außenwand-Ausführung  zu Wänden mit Wandstärken von 25 bis 42 Zentimetern (inkl. Fassadendämmung zzgl. Fassadenputz oder -verschalung) aufgebaut. Leimfrei und mit NATUR-PLUS-zertifiziertem Holzweichfasermaterial zur Fassadendämmung.

Exkurs: MONOBLOCK-Decken
Im Übrigen werden auch Zwischendecken in Massivholz nach MONOBLOCK-Manier naturmassiv und ohne Leim erstellt.


Vorteile der MONOBLOCK-Massivholzbauweise

 

Bereits mehr als 350 Brunthaler BaumHäuser aus naturmassiven MONOBLOCK-Holzwänden entstanden in den letzten 20 Jahren, und jährlich kommen rund 50 hinzu. Und die massive MONOBLOCK-Bauweise bringt viele Vorteile für Umwelt und Bauende mit sich:

  • Fördert die Plenterwirtschaft: Einzelentnahme von alten Bäumen schont das Ökosystem Wald und fördert eine natürlich diversifizierte Waldverjüngung. Die MONOBLOCK-Bauweise unterstützt so den klimabedingt notwendigen Umbau unserer regionalen Wälder. Der Wintereinschlag vermeidet Flurschäden am frostgehärteten Waldboden und schont Flora und Fauna gleichermaßen. 

  • Primärenergie und CO2-Speicher
    Bei der Weiterverarbeitung des Holzes wird vergleichsweise wenig Primärenergie aufgewendet. Jede andere Bauweise verbraucht wenigstens das 1,5-fache an Primärenergie und belastet die Atmosphäre mit über 30.000 Kilogramm CO2-Äquivalent. Zudem dient das Holzhaus während seiner Lebensdauer als CO2-Speicher. Wird das Holz irgendwann einmal energetisch verwertet, entspricht die Menge des dann freigesetzten CO2 jener, die der Baum während seines Wachstums gebunden hat.

  • Flächensparend: Die neun Zentimeter starke MONOBLOCK-Wand hat eine höhere Tragfähigkeit als z. B. eine 24 Zentimeter Ziegelwand und eine mindestens ebenso hohe wie eine etwa zwölf Zentimeter starke geleimte Massivholzwand – und das bei vergleichbarer Schalldämmung.
    Rechnen Sie nach: Beispielsweise sparen Sie bei 20 Laufmetern tragenden MONOBLOCK-Innenwänden drei Quadratmeter Konstruktionsfläche gegenüber 24 Zentimeter dicken Ziegelwänden.

  • Aufrecht stehende Balken: Die MONOBLOCK-Wand besteht aus senkrecht stehenden Balken. Senkrecht heißt hier auch aufrecht, denn die Balken werden „in Wuchsrichtung“ aufrecht verbaut. Nicht „auf dem Kopf“, sondern wie gewachsen, von unten nach oben strebend, steht der Balken in der Wand, die Kernseite – also die Bauminnenseite – nach innen in den Raum gewandt.
    Ist der stehende Verbau der natürlichen MONOBLOCK-Balken ein wichtiger Aspekt für die enorme Tragkraft der Wände, so gibt es für die Positionierung oben-unten keine statischen Gründe. Man mag vielleicht den Erhalt der ursprünglichen Kraft und Energie des Baumes darin vermuten, aber sicher ein Grund ist die Wertschätzung des Baustoffes durch naturnahe Verwendung, wie sie Zimmerermeister schon vor Jahrhunderten ihren Lehrlingen weitergegeben haben:

  • Bewegungsfrei, verwindungsfest, maßbeständig: Durch die schonende Trocknung wird der MONOBLOCK zu einem besonders form- und volumenstabilen Bauteil. Sie beugt Materialschwund, Rissen, Verfärbungen oder Pilzschäden vor und verhindert Knarzen und Knacken des verbauten Holzes.
    Diese besondere Holzqualität erlaubt es zudem, die MONOBLOCK-Wände direkt mit Kalk- oder Lehmputzen zu verputzen.

  • Thermischer Holzschutz: Infolge der präzisen Durcherhitzung bei der Trocknung des Holzes sterben Holzschädlinge ab und das Holz bleibt auch auf Dauer gegen sie geschützt. Auf chemischen Holzschutz kann deshalb verzichtet werden.

  • Monostoffliche Massivholzwände: Die MONOBLOCK-Bauweise umfasst neben dem Baustoff des natürlichen Holzbalkens auch den Einsatz von Fremdstoff vermeidenden Techniken und Verfahren in der Fertigung der MONOBLOCK-Wandscheiben. So ist nicht nur der Baustoff frei von Leim, Metall und Kunststoff, sondern auch die Herstellung der Wandelemente erfolgt weitestgehend ohne derlei Hilfsmittel. Die MONOBLOCK-Bauweise ist daher bestens geeignet, ein behagliches und schadstoffminimiertes Wohnklima zu gewährleisten. Zudem ermöglicht sie im Falle des Rückbaus sortenreine (Wieder-)Verwertung des Baustoffes.

  • Wohnklima: Die hohe Masse der dampfdiffusions- und sorptionsfähigen MONOBLOCK-Massivholz-Innenschale sorgt für Stabilisierung der Luftfeuchte im Raum. Daher ist auch in Feuchträumen wie Badezimmern die MONOBLOCK-Wand in Sichtholzausführung kein Problem – lediglich die Wände innerhalb von Duschkabinen sollten spritzwasserfest verkleidet werden.
    Mit seiner durch die Holzmasse begründeten Fähigkeit zur Wärmespeicherung mit Nacht-Tag-Phasenverschiebung (Wärmespeicherung tagsüber, Wärmeabgabe nachts) trägt der MONOBLOCK auch zu ausgleichender Raumtemperierung bei.

  • Abschirmung elektromagnetischer Strahlung: Natürliches Massivholz kann bis zu 99,9 Prozent hochfrequenter Strahlung von Mobilfunkanlagen abschirmen. Das ist das Ergebnis von Untersuchungen der Universität der Bundeswehr in München, das auch vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz (LfU) veröffentlicht wurde.

  • Integrierte Installationskanäle: Die im MONOBLOCK-System eingearbeiteten Installationskanäle ermöglichen eine einfache und flexible Elektroinstallation in der Massivholzwand. Auch nachträglich können jederzeit Elektro- oder Datenverkabelungen in den MONOBLOCK-Wänden verlegt werden. Leicht auffindbar verlaufen die Kanäle im Abstand von 18 Zentimetern senkrecht vom Decken- bis zum Bodenanschluss.

  • Sichere Lastenbefestigung: Die MONOBLOCK-Wand ermöglicht an jeder Stelle dübellose Befestigungen jeglicher Art: Küchenschränke, Regale, TV-Geräte u.v.m. lassen sich mit angemessen dimensionierten Holzschrauben problemlos, sicher und belastbar an den Wänden verankern.

  • Pflegeleicht: Oberflächliche Verschmutzungen der MONOBLOCK-Sichtholzwand können zu allermeist trocken abgewischt, mit Ziehklinge oder feinen Schleifmitteln beseitigt werden. Selbst Beschädigungen wie Kratzer oder Schrammen lassen sich i. d. R. zum Beispiel durch Dämpfen leicht beheben.

  • Schutz vor Schimmel: Das sorgfältig getrocknete Massivholz der MONOBLOCK-Bauweise nimmt schnell Feuchtigkeit aus der Luft auf, speichert sie in seiner Zellstruktur und gibt sie langsam wieder an die Raumluft ab. Feuchte oder gar nasse Holzoberflächen werden so von Natur aus verhindert und dem Schimmel wird die Wachstumsgrundlage entzogen.

  • Individuelle Sichtholzoberflächen: Jede MONOBLOCK-Wand ist in ihrer Oberflächenbeschaffenheit geeignet, als Sichtholz in Erscheinung zu treten. Jedoch lässt sich der Sichtholzcharakter der MONOBLOCK-Naturwand durch z. B. mechanische oder thermische Oberflächenbearbeitung weitreichend individualisieren. Infos dazu finden Sie hier.

  • Um- und Anbau: In Hinblick auf ihre statischen Potentiale in Verbindung mit der flächensparenden Ausprägung ist die MONOBLOCK-Tragkonstruktion bestens für Um- und Anbauten im Bestand geeignet. Der hohe Vorfertigungsgrad der Wandelemente trägt zudem dazu bei, ein lange währendes "Baustellenchaos" weitgehend zu vermeiden. Gerade bei Aufstockungen kann während der Bauphase die Regensicherheit der bewohnten Geschosse deutlich besser gewährleistet werden als mit anderen Bauweisen.


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